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„Die letzte Partie hat
er verloren...“ –
Anzeigen mit Tätigkeitsbezug
Ein immer wieder interessantes Sammelobjekt
sind Anzeigen, in deren Text die Hinterbliebenen auf den Beruf oder ein
prägendes Hobby des Verstorbenen eingehen, also Spediteure „ihre letzte Reise
antreten“ oder Seeleute „Anker werfen“ etc.
Manchmal scheint das Lebenswerk des
Verstorbenen dabei eher zwischen den Zeilen durch:
Zuweilen reicht ein einziges Wort, um die
Lebensleistung einer Verstorbenen zu würdigen:
Besonders und über den Tod hinaus prägend wirkt
es sich aus, wenn das Familienoberhaupt zur See gefahren ist. Hierzu gleich
drei Beispiele:
In kleineren Booten gibt es anscheinend zuweilen
unerwartete Mitfahrer:
Dass die Liebe zum Wasser nicht immer gut enden
muss, beweisen die folgenden beiden Anzeigen:
Andere Sportarten machen sich sprachlich eher
durch den Nach-Ruf bemerkbar:
Bei Jägern scheint es zuweilen noch im Tod um
Sieg und Niederlage zu gehen:
Bei anderen stellt sich diese Frage nicht mehr:
Unter Anglern und Golfern sieht man letzte
Dinge hingegen offensichtlich gelassener:
Mit dem tragischen Tod eines Sportfliegers,
dessen Gerät „vertikal eingeparkt“ hat, sind die Angehörigen in der folgenden
Anzeige offensiv umgegangen:
Die Begeisterung für den Schützensport hat sich
in dem folgenden Beispiel zwar nicht auf den Text, wohl aber auf die Zahl der
Todesanzeigen ausgewirkt:
Nun einige Beispiele sprechender Nachrufe für
Angehörige künstlerischer Berufe:
In Soldatenfamilien kann es vorkommen, dass
noch der Nachruf militärischen Geist atmet:
Begibt sich ein Bergmann endgültig unter Tage, kann
sich das ihm zugerufene letzte Glückauf in Text und Zeichen deutlich von
einer normalen Todesanzeige unterscheiden:
Das Gleiche lässt sich von der Todesanzeige
eines Programmierers sagen:
Bei Angehörigen anderer Berufe führt hingegen
schon die bloße Tatsache der Sterblichkeit dazu, dass das Auge des Lesers auf
einer Anzeige ruhen bleibt:
Gleich mit drei unterschiedlichen Bilderwelten
arbeitet der Text der nächsten Todesanzeige:
Demgegenüber hat sich Erwin mit zwei Allegorien
begnügt:
Bei Karl wiederum, schlicht und bescheiden,
brauchte es nur ein einziges Sprachbild:
Eine ausgeprägte Liebe zur automobilen Welt
spricht aus den drei folgenden Anzeigen:
Aber auch für den Wanderer lassen sich schöne
sprachliche Bilder finden:
Eines meiner Lieblingsstücke ist – schon aus
eigener beruflicher Verbundenheit mit der Branche – das nachfolgende
Exemplar:
Noch übertroffen wird es aber wohl von
folgendem ganz besonderen Exemplar, auf das ich auf der Website von Franz
Christoph Schiermeyer (www.fcschiermeyer.de)
gestoßen bin:
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