„Zum ersten Mal kam dein Ending zu früh“ -
Gedichte in Todesanzeigen

 

Ein Sonderfall des sprachlich ungewöhnlichen Anzeigentextes ist die Todesanzeige mit selbst geschriebenem Gedicht. Schon bei Glückwunschanzeigen ist es ja so, dass Außenstehende das Bedürfnis der Verfasser, sich mit gereimten Hervorbringungen zu exponieren, nicht immer nachvollziehen können. Bei Todesanzeigen ist die Verwendung selbst gefertigter Lyrik sogar noch heikler, wie gleich das erste Stück zeigt:

 

Die Schilderung menschlicher Tragödien verliert oft durch die Verwendung der Reimform, wie die beiden folgenden Anzeigen belegen:

 

 

Beliebt ist der Griff zum Reim anscheinend vor allem bei weniger nahe stehenden Angehörigen:

 

 

Auch alte Schulkameradinnen überwältigt mitunter der Wunsch, ihre Trauer lyrisch zu verarbeiten:

 

Nicht fremd ist dieses Verlangen zuweilen auch musikalischen Kombattanten:

 

Der eine oder andere Verstorbene hat bereits rechtzeitig vor seinem Tod zur Feder gegriffen und Reime geschmiedet:

 

Dass Gedenkanzeigen von Eltern für ihre Kinder bemerkenswerte Verse enthalten können, belegt das folgende Stück:

 

Die Reime, die ein Sohn dem Lebenswerk seines Vaters gewidmet hat, stehen dem auf ihre Weise nicht nach: